das mamasein hat mich verändert

Seit der Geburt unseres Mini-Menschen-Mädchens habe ich mich verändert. Klar, irgendwie auch nicht. Bin ich ja immer noch die Julia. Frau, Partnerin, Liebhaberin, Lehrerin, Hundemutti, Freundin, Schwester, Tante und selbst natürlich Tochter. Ich bin so Einiges und noch mehr. Eine vollständige Liste würde den Rahmen sprengen. Entscheidend ist aber, dass ich jetzt aber eben auch noch Mama bin. Mit meinem Mamasein habe ich mich zwar nicht in meiner grundlegenden Persönlichkeit und meinem Charakter verändert, aber dennoch bin ich mit meiner neuen, tragenden Rolle im Leben anders geworden.

Eklatante Veränderung Nummer 1: Ich kann und will nicht mehr fernsehen. Okay, der super Fernsehtyp war ich noch nie. Ich mag keine Serien, keine Shows, keine Dokus und auch keine mamasein1Politmagazine oder -diskussionsunden. Da bleibt dann natürlich auch schon nicht mehr so viel übrig. Tagesschau, Tatort und ausgewählte Filme vielleicht. Da aber auf irgendeinem dritten Programm ja eh immer ein oller Tatort läuft, haben wir es uns vor der Schwangerschaft schon fast jeden Abend mal vorm TV gemütlich gemacht und uns gemeinsam einen Krimi reingepfiffen. Seit unsere Frieda auf der Welt ist, schaue ich kaum noch “in die Röhre” (übrigens sei an dieser Stelle mal erwähnt, dass wir tatsächlich immer noch einen Oldschool-Röhren-Fernseher haben!). Ich kann und will mich einfach nicht mehr aufs Fernsehen einlassen. Ich möchte in den knapp zwei verbleibenden Stunden des Abends irgendetwas Produktives tun oder etwas, das mir gut tut und mir Spaß macht. Mich berieseln lassen ist für mich echt vergeudete Zeit. Fernsehen bringt mir keinen Nutzen, schon gar kein “Abschalten” und keine Entspannung. Ich nähe oder bastel, ich schreibe hier im Blog, lese andere Blogs, ich gehe in die Badewanne und/oder lese Bücher. Ich mag Ruhe. Zum Lesen Kuschel ich mich meistens sogar in unser Familienbett neben unsere Frieda und schmöker bei gedämpften Licht. Beim Lesen immer wieder einen Blick auf das schlafende Mini-Menschen-Mädchen werfen. Das ist für mich Wellness für Körper und Seele.

Eklatante Veränderung Nummer 2: Da Kino sich so ähnlich wie Fernsehen verhält, ist das eigentlich jetzt kein gesonderter Punkt. Ist es aber schon, denn um ins Kino zu gehen, muss ich nunmal raus. Ich möchte abends aber nicht ausgehen. Ich will einfach nicht, auch nach 15 Monaten noch nicht. Am liebsten bin ich abends eben zu Hause. Wenn andere Menschen behaupten, dass ich auch mal raus müsse, weil es mir gut tue, dann kennen sie mich leider zu wenig. Zum Glück gibt es kaum welche davon. Mir tut draußen nicht gut, mir tut zu Hause gut und deshalb bleibe ich auch dort. So lange ich möchte. Das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, dass ich Mann und Kind nicht gemeinsam allein lassen möchte. Es geht um mich. Ich möchte nicht ausgehen. Man kann mich treffen, aber eben im Moment nicht abends. Das mag sich irgendwann sicherlich nochmal verändern, bis jetzt hat es sich das allerdings noch nicht. Trefft mich also gerne nachmittags oder am Wochenende unter Berücksichtigung diverser Rituale, Tagesabläufe und etwaiger – in letzter Zeit leider häufiger auftretenden – Krankheitsfällen. Nach längerfristiger Absprache wahlweise mit Kind oder ohne. Wer kein Verständnis für meine momentanen Mama-Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse hat, dem kann ich leider einfach zur Zeit nicht gerecht werden, denn mit meinem Mamasein bin ich nun tatsächlich auch stärker geworden. Und damit wären wir jetzt bei der…

…eklatanten Veränderung Nummer 3: Ich stehe viel mehr für mich und meine Belange ein. Ich sage noch öfter meine Meinung, tue noch weniger dafür anderen Leuten zu gefallen. Ich nicke nie mehr einfach ab, sondern diskutiere. Ich halte, vor allem in Er- oder besser Beziehungsfragen, noch weniger meine Füße still. Ich bin anderer Meinung und tue das auch mamasein2Kund. Ich finde das Mamasein hat mich zum Positiven verändert, mich stärker denn je gemacht. Seit ich Mama bin, mache ich es in erster Linie uns recht. Unserer kleinen Familie, unserem kleinen Lieblingsmenschen und somit auch vor allem mir. Das tut mir gut, das macht mir Spaß, das gefällt mir. Ich opfere hier nichts, ich verzichte auf nichts, ich vermisse nichts.  Ich liebe mich als Mama. Es fühlt sich toll und gut an. Ich fühle mich pudelwohl und stehe hinter allen meinen Veränderungen, meinen Prioritäten und Ansichten. Und Mama Julia sieht viele Dinge anders als Mama Claudia, Konstanze, Karin oder Kerstin. Julia macht es wahrscheinlich auch mit ihrem Mini-Menschen anders als Brigitte oder Wilma. Julia ist Julia – Mama Julia. Und auch, wenn Sibylle und Doro trotz ihres Mamaseins noch unheimlich gerne ausgehen und manchmal am Wochenende auch so richtig abfeiern, dann tut Mama Julia das noch lange nicht gerne. Weil Julia eben Julia ist. Wäre auch schlimm, wenn alle Mamas gleich wären. Keiner macht es besser oder schlechter. Eben einfach nur anders.

Die meisten Menschen mögen die Julia mit all’ ihren guten und manchmal auch schlechten Launen noch genauso wie vorher. Die meisten Menschen können sich auch auf die Veränderungen in Julias Leben einlassen und sie berücksichtigen. Denn eigentlich ist Julia gar nicht so viel anders als vorher. Sie ist und bleibt authentisch und menschlich und jetzt eben auch noch Mama.

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