schnullerfrei?! selbstbestimmt!

schnuller1Ich selbst war ja als Mini-Menschen-Kind so richtig doll schnullervernarrt und (zum Glück) durfte ich tatsächlich damals schon selbst entscheiden, wann ich meinen heißbeliebten Schnuller freiwillig abgeben wollte. Ganz selbstbestimmt! Jawoll. Da war meine Mutter echt ziemlich weit vorne, finde ich. Und meine Mama durfte sich natürlich schlimme Sachen aus unserer Umwelt anhören. Ich bin froh, dass sie es irgendwie geschafft hat da drüber zu stehen und so hatte ich nämlich zum Kuscheln und Einschlafen uuultra lange meinen Schnulli. Ich glaube, ich war so 7 oder 8, vielleicht auch 9. Allen Kritikern sei gesagt, dass ich weder einen psychischen Knacks vom langen Schnullern habe, noch schlechte oder krumme Zähne. Lange Rede, kurzer Sinn. Für mich war von Anfang an klar,  kleineprints2dass unsere Frieda den Zeitpunkt der Schnullerentwöhnung, genauso wie beim Abstillen, auch selbst festlegen sollte und ich blickte dahingehend immer total entspannt in unsere Schnuller-Zukunft.

Tatsächlich ist sie nun aber schon länger als einen ganzen Monat schnullerfrei. Angefangen hat alles mit ihrer schlimmen Mittelohrentzündung Ende Oktober, durch die das Schnuller-Schnullern (scheinbar) sehr unangenehm für sie gewesen sein muss. Das letzte “mit Schnuller”-Foto auf meinem Handy zeigt uns auf dem Weg zum Kinderarzt  Ende Oktober und selbst da hat sie ihn nur kurz zur Beruhigung genommen und recht schnell wieder ausgespuckt. Selbstverständlich haben wir nicht alle Schnuller einkassiert, weggeräumt und total mies die Gunst der Stunde genutzt, sondern all’ ihre kunterbunten Schnuller liegen immer noch griffbereit hier rum. Sie könnte sich jederzeit selbst einen nehmen, wenn sie das Bedürfnis verspüren würde. Das tut sie aber bisher nicht. Ganz im Gegenteil. Als wir sie ihr am Anfang immer noch angeboten haben, hat sie sehr vehement “Nein” gerufen und manchmal sogar widrigkeiten4den Schnuller weggeschlagen. Wahrscheinlich ist unser Mini-Menschen-Mädchen nun tatsächlich 1 – 2 – 3 – schnullerfrei. Vielleicht war es Glück im Unglück, aber zumindestens war es ganz ihre Entscheidung. Ganz selbstbestimmt und ganz ohne unser Zutun. So leicht und vor allem so früh hatte ich mir die Schnullerentwöhnung wahrlich nicht vorgestellt. Und falls es nun doch noch nicht das ganze Ende sein soll, dann macht uns das auch überhaupt nichts, denn wir geben ziemlich wenig auf diese ganzen Erziehung-Konventionen unserer Gesellschaft. Wir rocken weitestgehend unser Ding. So viel und so lange wir können. Ganz selbstbestimmt. Ich will uns, unsere Vorgehensweise und auch Friedas Schnullerentwöhnung gar nicht abfeiern, sondern euch eigentlich eher mit auf den Weg geben, dass sich viele Dinge ganz von alleine ergeben. Es kommt, wenn es kommen soll. Ob mit 8 Jahren (so wie bei mir und aus mir ist deshalb ganz und gar kein schlechter oder verkehrter Mensch geworden, so wie es meiner Mutter  übrigens prophezeit wurde) oder mit 4 oder eben mit 2 Jahren. Ihr müsst einfach nur den Mut haben, über den Dingen und den ungefragten Äußerungen der Gesellschaft zu stehen. So, wie es meine Mama in dem Fall tat. Und wie ich es jeden Tag aufs Neue versuche. Es gelingt mir nein2auch noch nicht immer gut, aber ich arbeite daran. Denn auch, wenn unser Mini-Menschen-Mädchen wirklich schnullerfrei sein sollte, dann gibt es 1000 und 1 andere Sachen, über die unsere Umgebung nur den Kopf schütteln kann.

Die Ratgeber und vor allem auch die Mama-Blogs sind voller Tipps und hilfreicher Rituale um unsere geliebten Mini-Menschen-Kinder vom Schnuller zu entwöhnen. 1-2-3-Schnullerfrei, viele Kinderbücher, den Schnullerbaum oder die Schnullerfee. Sogar irgendwelche kostspieligen Entwöhnungssauger habe ich schon einmal gesehen.Alles kann, Nichts muss. Kein richtig oder falsch. Jede Familie findet (irgendwann) ihren eigenen Weg. Und dennoch machen sich so viele Eltern Gedanken und am Ende wahrscheinlich sogar auch noch Druck.

Nun seid ihr aber dran, denn nicht nur mich, sondern bestimmt auch viele unserer anderer Leser interessiert brennend, wie und wann habt ihr es mit der Schnullerentwöhnung gemacht und geschafft? Wie habt ihr es vor, wenn es jetzt bald ansteht? Und wie gesagt: keine Scheu. Nur, weil es bei uns gerade so toll selbstbestimmt abläuft, ist das keine Patentlösung. Euer Weg ist ziemlich sicher für euch der Beste und Richtige.

4 Comments

  • Hehe, ich war auch so ein absoluter Schnullerfan. Kurz vor dem Schulstart habe ich dann selber aufgehört. Meinen Eltern ging es wie deiner Mutter, von allen Seiten kamen “gute Ratschläge”. Besonders wurde vor Zahnfehlstellungen gewarnt, blaaa.
    Alles hätte eh nicht genützt, ich habe einfach zu gerne genuckelt. Ich denke, lässt man die Kinder und setzt sie keinem Druck aus kommt es schon von alleine, toll, dass es so gut bei euch geklappt hat. 🙂
    Und ich habe mal gelesen, dass wenn man Kindern zwanghaft den Schnuller abgewöhnen will sie eher zu rauchen beginnen.

    Ich dachte, dass es gibt so etwas wie ein Schnuller-Gen gibt und auf meinen Sohn übertragen wird. 😉 Doch er und Schnuller wurden nie warm, dafür nuckelt er liebend gerne an der Brust. 😉

  • Ich sehe das genauso wie Du. Bei meinem Zwerg hat sich bis jetzt auch einiges von selbst ergeben, unter anderem das keine Flasche mehr vor dem schlafengehen zu wollen 🙂 Mit dem Schnuller darf er auch selber entscheiden. Er ist allerdings auch kein Dauernukler, er nimmt ihn nur wenn er k.o ist.

  • Meine beiden Kinder sind vehemente Schnullerverweigerer. So sehr ich mir auch wünschte
    Phasenweise, dass sie sich selbst ein bisschen damit beruhigen könnten… no chance! Allerdings entfällt so auch die leidige Frage, wie und wann man es ihnen wieder abgewöhnt
    Fürchterlich finde ich Schnullerkinder, die spielend draußen mit einem
    schnuller zwischen den Kauleisten herumlaufen. Nicht weil sie ihn brauchen, sondern weil sie 24/7-Nuckler sind. Da für habe ich kein Verständnis! Zum einschlafen, beruhigen etc. Kein Problem

  • Liebe Frieda Friedlich,

    Ich finde Sie großartig mit Ihrer Einstellung den Schnullern gegenüber. Jeder Mensch sollte selbst entscheiden, ob er einen Schnuller braucht oder nicht.
    Sie machen das vorbildlich. Meine Beziehung zu Eltern und Erzieher, bzw. Zu Erwachsenen im allgemeinen ist an diesem Machtkampf zerbrochen. Spätesten wenn kind alt genug ist, sich selbst Schnuller zu kaufen, sind sie wieder da. Meine Beziehung zu Bezugspersonen ist an dem Machtkampf zerbrochen. Hier kann sich jeder die Frage stellen, was wichtiger ist, die Beziehung zum Kind die von Vertrauen geprägt ist oder ein Kind, das sich heimlich im Zimmer einschließt um seinen Schnuller zu lutschen? Denn man macht es dann heimlich, aber das Vertrauen zu den Eltern ist kaputt, hat sich auch nie mehr reparieren lassen. Bis in die Gegenwart nicht. Nur gut, dass meine Eltern und Erzieher heute keine Macht mehr darüber haben und mir nichts mehr wegnehmen können. Silvia

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