selbstbestimmtes einschlafen?!

ALLTAGSGESCHICHTE Seit ein paar Tagen ist unsere Frieda unheimlich traurig, wenn wir sie so langsam bettfertig machen wollen. Natürlich fallen wir nicht mit der Tür ins Haus oder reißen sie aus irgendwelchen Aktivitäten, sondern kündigen das Zubettgehzeremoniell an und erinnern sie auch immer wieder daran, dass es nun gleich soweit sei. Über unsere Countdowns hatte ich ja in einem anderen Beitrag bereits einmal ausführlicher geschrieben. Ganz feste Zeiten gibt es bei uns nicht, sondern wir achten selbstverständlich sehr auf unseren kleinen Lieblingsmenschen und ihre Stimmung. Die kann nämlich bei Übermüdung sehr schnell kippen, aber das ist sicherlich auch für euch nichts neues, oder? Es gilt also rechtzeitig am Start zu sein. Wir trainieren da nichts. Schon bei der Ankündigung des Zähneputzens allerdings wird unsere Frieda  in letzter Zeit dann oft weinerlich und sagt, dass sie gar nicht müde sei. Unser Mini-Menschen-Mädchen kann allerdings noch gar nicht richtig einschätzen, denn liegt sie dann im Bett, ist sie spätestens nach einer Conni-Geschichte eingeratzt oder schläft sogar noch während des Vorlesens ein. Sie ist also müde – so richtig und schläft gute 12 Stunden. Meistens auch ganz ohne Unterbrechung. Schon seit einigen Monaten macht sie auch keinen Mittagsschlaf mehr und ist nach einem duschgepowerten Tag dann wirklich auch platt und k.o. Seitdem wir nun Ferien haben und jeder Tag für uns alle wunderschön ist, Frieda nicht in die KiTa geht und wir als Familie folglich ganz viel Zeit miteinander verbringen, ist der Schmerz sich abends vom Tag zu verabschieden besonders schwer geworden. „Schade, dass der Tag schon vorbei ist. Es war ein wirklich schöner Tag.“ Das zerreißt uns ja fast das Herz, aber die Vernunft siegt natürlich und da geben wir die Verantwortung nicht an unsere kleine Frieda ab. Ein kleines bißchen habe ich ja das Gefühl, dass für diese Phase auch ein kleines bißchen der Leo verantwortlich sein könnte. Ihr kennt diese jammernde Lausemaus, die dieses oder jenes alles nicht will? In einer Folge will er nämlich auch nicht schlafen und schaut sich nachts noch den Sternenhimmel an. Sie will im Moment ziemlich viel machen wie der Leo oder eben wie Conni – je nach dem und spricht ganze Textpassagen nach.

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema. Obgleich wir uns da tatsächlich ein etwas als Leitwölfe à la Juul empfinden, die gewisse (manchmal unliebsame) Entscheidungen für den Nachwuchs treffen, habe ich mir nun aber schon öfter Gedanken über das selbstbestimmte Einschlafen gemacht. Immer mal wieder lese oder höre ich von Mamas, die das selbstbestimmte Einschlafen auch bei Kleinkindern praktizieren. Der Körper hole sich seinen Schlaf und manchmal schlafe das Kind dann eben da ein, wo es gerade spiele. Andere Mütter erzählten mir schon mal davon, dass sie sich selbst manchmal ins Bett legen und zum Beispiel lesen würden, ihr Kind dann aber noch alleine im Kinderzimmer spielen dürfe. Wow, dachte ich da. Das wäre ja der Hammer, wenn das klappen würde. Das Kind entscheidet dann selbst nach seinem Biorhythmus, wann seine ganz individuelle Bettzeit gekommen ist. So, wie wir auch sehr unterschiedlich Hunger haben, sind wir auch unterschiedlich müde. So weit logisch. Ich überlegte dann aber direkt, ob das wohl auch bei uns funktionieren könnte. Okay, es braucht vielleicht ein bißchen Routine, bis sich das selbstbestimmte Schlafen eingespielt hat. Die Zeit haben wir aber ja eigentlich gar nicht und die benötigte Zeit können wir uns doch auch nicht wirklich nehmen, oder? In der Schulzeit klingelt der Wecker früher als Friedas Biorhythmus vorgibt und die schlechte Laune (vielleicht über Monate?) müsste ich dann morgens auffangen. Oh, je. Das fehlt mir noch. Ich bin froh, dass wir im Moment nur sehr selten Querelen haben und unter Zeitdruck geraten. Toi, toi, toi. Also, machen wir weiter wie bisher. Wir passen einen hoffentlich sehr angemessenen Zeitpunkt für den Start des Zubettgehzeremoniells an und bringen Frieda zu Bett. Manchmal hören wir dann tatsächlich auch ein: „Ja, ich bin auch ehrlich müde jetzt.“ Dann klappt das Einschlafen allerdings auch nicht viel schneller als wenn sie das Gegenteil behauptet. Unser Mini-Menschen-Mädchen ist nun 2 1/2 Jahre alt und wird übrigens immer noch sehr gemütlich in den Schlaf begleitet. Und wir sind alle dabei. Papa, Mama, Frieda und Hundedame Grete. Das lieben wir.

Ja, an den Punkt, nicht ins Bett gehen zu wollen, kommt wahrscheinlich jedes Mini-Menschen-Kind irgendwann. Wie macht ihr das mit dem Schlafengehen? Habt ihr selbstbestimmtes Schlafen schon einmal probiert? Habt ihr feste Bettzeiten.

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