montags bei frieda friedlich

montags2Guido muss früh raus, viel zu früh. Sein Wecker klingelt um irgendetwas nach Fünf. Ich muss montags erst mittags in die Schule. Montags habe ich nämlich keinen Unterricht, sondern “nur” eine (lange) Konferenz. Obwohl ich also nicht früh los muss, ist mir der Montag trotzdem der unangenehmste Tag der Woche – es ist eben Montag. Zumindestens können das Mini-Menschen-Mädchen und ich noch ein kleines bißchen länger als Guido liegen bleiben. Ich stehe dann auf, wenn Guido mit unserer Hundedame Grete vom Gassi wieder nach Hause kommt und zur Arbeit fährt. Ich flitze schnell zur Toilette, stelle schon einmal den Haferflockenbrei auf den Herd und mache den Kaffee klar. Leise natürlich. Doch ich vernehme ein Wispern aus dem Schlafzimmer, Frieda ist also auch schon wach. Hingeflitzt, Tee eingeschenkt, gekuschelt, gemukelt und geküsst, gequatscht, Windel getauscht, angezogen, aufgestanden. Ab in die Küche, Frühstück machen, frischen Tee kochen, Spülmaschine ausräumen und so weiter. Frieda steht im “Learning Tower” und geht mir helfend zur Hand. Ich bin noch nicht angezogen, stehe immer noch in Shirt und Unterhose in der Küche rum. Die Aussicht auf den ersten Kaffee beruhigt mich. Frieda frühstückt, ich drehe mir manchmal auch eine Kleinigkeit rein, obwohl mir noch nicht nach Essen zumute ist. Egal, Vorbild rules nunmal.

Haare waschen. Ich muss dringend heute wenigstens meine Haare waschen. Ab ins Bad, Kind muss mit. Tür natürlich zu. Unser Mini-Menschen-Mädchen sortiert friedlich Wäsche in die Waschmaschine. Leider unterscheidet sie noch nicht zwischen dunkel, bunt und weiß, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Das ist ausbaufähig, außerdem hilft sie wenigstens und ich kann meine Haare waschen. Während ich die Haarpracht einschäume, schlägt die Waschmaschinenluke zurück und Frieda mit dem Kopf an die Heizung. Nicht fest und zum Glück ist es ein neumodischer Heizkörper. Nicht aus Guss und auch ohne fiese Kanten. Dennoch ist Trösten angesagt – mit nassen, eingeschäumten Haaren. Die Brühe tropft. Dann sitze ich eine gute Stunde später, immer noch mit Handtuch auf dem Kopf vor dem Kühlschrank und schließe montags1mal ganz kurz die Augen. Der Tag hat noch gar nicht richtig angefangen, doch irgendwie bin ich  schon wieder müde oder immer noch. Wenigstens habe ich mich in der Zwischenzeit schon angezogen. YEAH! Frieda hält dem Hund den halbleeren Jogurtbecher zum Auslecken hin. Zumindestens essentechnisch kann sich die Hundedame auf keinen Fall beschweren. Unser Mini-Menschen-Mädchen versorgt sie rührend. Frieda wirft den Becher in den Mülleimer, das Auf- und Wegräumen hat sie sich schon mal ganz gut bei uns abgeguckt. Im nächsten Augenblick ist sie aber auch schon wieder unterwegs. Ich höre sie in ihr Kinderzimmer tapern und bleibe noch keinen kurzen Moment vor dem Kühlschrank sitzen, atme durch und stehe dann auf, um hinter ihr her zu gehen und zu sehen, was jetzt auf dem Programm steht. Okay, es wird Lego Duplo gespielt, erst am Sonntag haben wir aus der Spielkiste bei meiner Mum nämlich schöne neue-alte Duplo Elemente mitgenommen. Die Rutsche macht Friedas Bauernhof nun zu einem richtigen Spielparadies. Während Frieda die Püppchen rutschen lässt, werfe ich einen Blick ins Smartphone und checke mails und die Socialmedia-Kanäle.

Wir müssen dringend zum Drogeriemarkt unseres Vertrauens, denn es sind keine Teebeutel des Lieblingstees unseres Mini-Menschen-Mädchens mehr da. Ohne geht’s lieber nicht in die KiTa. Also drehen wir eine Runde durch unser “Hood”. Frieda läuft in fast jedes Geschäft, zum Glück  sind wir so zeitig los, dass keine Eile besteht. Frieda lässt sich dann aber ohnehin sehr schön mit einer Laugenbrezel ablenken und ich düse mit dem Einkaufswagen durch die Regale. Schneller zurück als erwartet, erwärme ich langsam schon mal den Mittagsbrei (Frieda liebt auch mit fast 17 Monaten noch ihren Möhren-Kartoffel-Brei) und packe unsere Taschen. Mit dem Hund montags3müssen wir an diesem Montag nicht noch vor die Tür, weil wir wunderbaren Familienbesuch aus Berlin haben, der den Hundegassigang gerne übernimmt. Welch ein Luxus. Nach dem Essen geht’s dann für die kleine Madame mit frischer Windel ab in die Trage. Dort macht sie ihren Mittagsschlaf auf dem Weg zur Kita. In der  Trage fühlt sich Frieda immer noch pudelwohl, wenn nicht sogar am wohlsten. Blöd ist nur, dass draußen eine Affenhitze ist. Egal, müssen wir durch. Mit der S-Bahn auf der anderen Rheinseite angekommen, latsche ich mit Kind im Beutel und leerem Kinderwagen durch die Gegend. Auf der Suche nach Schatten. Kurz nach halb Eins trudeln wir in der KiTa ein. Frieda wird irgendwie immer pünktlich wach. Nach dem Wochenende fällt es Frieda montags oft nicht so leicht. Wir sind ganz stark. In den 5 Minuten Fußweg zur Schule checke ich kurz nochmal Mails und so und dann bin ich voll in Schule.

Wenn mein kurzer Schul-Nachmittag endlich rum ist, vergeht die restliche Zeit wie im Fluge. Schade eigentlich. Frieda und ich düsen nach Hause, Guido war dann schon mit unserer Grete unterwegs, irgendwer kauft noch schnell ein paar Dinge ein, wir schmieren gemeinsam Brote und schnippeln Obst für den nächsten Tag, spielen, Abendessen, Zähne putzen, Schlafen, Zumindestens für unser Mini-Menschen-Mädchen. Ich ziehe aber auch immer recht schnell nach. Gute Nacht! Die anderen Tage der Woche sind ein bißchen anders, aber irgendwie doch auch gleich. Im Alltag läuft nichts Besonderes und doch ist jeder Tag mit unserer wundervollen Frieda ein besonderes Geschenk.

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