DKMS – registrier dich!

dkms1Es war Freitag Abend. Ich saß auf dem Sofa und hämmerte für unseren Blog in die Tasten meiner kleiner iPad-Tastatur. Guido saß an seinem Laptop am Esszimmertisch. Auf einmal schaute er mich an: “Hast du eigentlich auch in der Zeitung von diesem kleinen Mädchen gelesen? Sie ist erst drei Monate und bereits an Blutkrebs erkrankt. Die ganze Woche hat der KölnerStadtAnzeiger schon darüber berichtet und irgendwie geht mir das nicht mehr aus dem Kopf.” Wir unterhielten uns über dieses schreckliche Schicksal und uns war beiden sofort klar, dass wir uns nun endlich für die DKMS-Datei registrieren lassen wollen. Schon vor längerer Zeit hatte ich mich einmal darüber informiert, bin den Schritt aber bisher noch nicht gegangen. Warum? Keine Ahnung. Manchmal braucht es (leider) einen besonderen Hinterntritt. In dem Fall war es tatsächlich die kleine Sofia, die eben auch unser Mini-Menschen-Mädchen hätte sein können. Erst jetzt, wenn man selbst so ein wunderbares Wesen aufwachsen sieht, begleitet, beschützt und unendlich liebt, weiß man, wie verzweifelt ihre Eltern sein müssen. Wir wollten uns also endlich auch bei der DKMS registrieren lassen. Nicht nur für die kleine Sofia, die im Moment im Kinderkrankenhaus an der Amstadamer Straße in Köln mit Chemotherapien behandelt wird. Wir wollen helfen, wenn wir können!

Gestern in der Zeit von 12-17 Uhr gab’ es eine große Registrierungsaktion des KölnerStadtAnzeigers in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) im studio dumont Carré in der dkms3Innenstadt und wir gingen festentschlossen hin. Es war übrigens rappelvoll und unser Mini-Menschen-Mädchen bekam beim Anblick der ganzen Leute an den ganzen Tischen erstmal ziemlich Angst und weinte zunächst bitterlich. Durch meine intensive Begleitung konnte sie sich dann aber zum Glück doch beruhigen, so dass wir unser Vorhaben an diesem Tag nicht abbrechen mussten. Klar, andernfalls hätten wir uns ein Registrierungspaket zuschicken lassen. So war es aber ja nun doch möglich uns Vorort den Wangenabstrich abzunehmen. Zunächst wurde unser Registrierungsbogen ausgefüllt. Perso raus. Adresse, Telefon, Email, Herkunft, Gewicht, Alter – fertig. Dann ein Teststäbchen für eine Minute an der einen Wangeninnenseite hin- und herrollen, ein Weiteres an der anderen Wangeninnenseite. Trocknen lassen, abgeben, das war’s. Das gesamte Prozedere dauerte keine 10 Minuten. Nun warten wir gespannt auf unseren DKMS-Ausweis und vor allem natürlich, ob wir irgendwann einmal irgendwem helfen können, falls es nicht die kleine Sofia sein sollte.

Spender finden ist nicht einfach. Nur ein Drittel der Patienten mit der Diagnose Blutkrebs findet nach Angaben der DKMS innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender auch außerhalb der eigenen Familie zu finden, dkms2liegt bei 1 : 20.000 bis 1 : mehreren Millionen. Wenn auch du dich registrieren lässt, wächst die Chance diesen einen Spender zu finden. Falls sich dann einer der getesteten Personen als Spender eignet, reicht in ca.. 80 Prozent der Fälle die Stammzellen-Entnahme aus der Blutbahn und es ist keine Operation notwendig. Klar, vor einer Knochenmarkspende mit einer OP hätte ich auch etwas Schiss, aber wenn ich bedenke, dass ich damit dann ein Leben retten kann, wird diese Angst schon wieder ein kleines bißchen kleiner. Immer wieder muss ich nämlich daran denken, dass dort auch Guido, unsere Tochter, meine Nichte, meine Schwester oder meine Eltern, Verwandte und Freunde auf einen geeigneten Spender warten könnten. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 600 Kinder an Leukämie – hättest du das gewusst?

Falls du dich bis jetzt (auch) noch nicht registriert hast, schau’ dich doch mal auf der Internetseite der DKMS um. Dort erhält du alle nötigen Infos dazu. Auch mehrere kleine Filmchen findest du, von denen ich eines mal an dieser Stelle hier verlinke [Quelle: DKMS]

Oder bist du schon registriert?

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