schlafen, einfach nur schlafen

Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht und ich mag auch nicht. Seit einiger Zeit fällt mir das morgendliche Aufstehen wahnsinnig schwer. Der Wecker schlafen2klingelt und ich denke einfach nur, dass ich es heute nicht schaffen werde. Meine Augen wollen sich nicht öffnen, mein Körper ist schwer und schlapp. Mit meinen Gedanken bin ich schon wieder zurück im Land der Träume. Ich möchte mich einfach nur umdrehen und weiterschlafen. Ich bin schlichtweg arbeitsunfähig. Irgendjemand muss für mich in der Schule anrufen und mich für heute krank melden. Selbst dazu fühle ich mich nicht in der Lage. Niemals werde ich heute überhaupt aufstehen können. Niemals werde ich arbeiten können. Natürlich raffe ich mich dann doch auf und der Tag beginnt – irgendwie…

Als Frieda noch ein ganz kleiner Mini-Mensch war, haben mich diese wundervollen Mama-Hormone eine ziemlich lange Zeit begleitet. Sie haben mir irgendwie Superkräfte verliehen, mich die ganzen schlaflosen Nächte problemlos durchhalten und wegstecken lassen. Ich schwebte auf Wolke 7, hätte Bäume ausreißen können und dachte Schlaf sei völlig überbewertet. Die schlafen1ganzen Mamas mit ihrem Schlafdefizit konnte ich (zu diesem Zeitpunkt noch) gar nicht verstehen. In der Phase des Abstillens wurde dann nicht nur die Milch in den Brüsten weniger, sondern auch es ließen auch diese wundervollen Hochgefühle langsam nach. Da ich aber noch in Elternzeit war, mir meinen Tag recht frei einteilen konnte und auch gerne mal ‘ne Stunde länger im Pyjama herumlungern konnte, laugten mich die Nächte auch nicht so wahnsinnig aus. Wenn die Nacht mit Frieda mal schrecklich war und wir beide nicht so wahnsinnig viel und gut geschlafen hatten, schliefen wir eben ein Stündchen länger. Krähte ja kein Hahn nach. Dann gingen wir eben etwas später mit dem Hund, später Einkaufen und ich kümmerte mich auch etwas später um den ganzen Kram. Zur Not konnte er sogar mal liegenbleiben. Außerdem schaltete ich dann bei allen Tätigkeiten einfach einen Gang runter. Zum Glück waren und sind die Nächte mit Frieda zunehmend wunderbar. Nur ganz selten haben wir unruhige Nächte, nur manchmal wälzt sich unser Mini-Menschen-Mädchen herum, möchte immer wieder warmen Tee und noch mehr kuscheln. Nur manchmal liegen wir wach.

Seitdem ich aber wieder arbeite, morgens zu einer bestimmten Uhrzeit aufstehen und zu einer festen Uhrzeit mit Frieda am Bahnhof sein muss, um pünktlich die Bahn zu bekommen und pünktlich in der Schule zu sein – egal, wie die Nacht war – hat das Wort Müdigkeit nochmal eine ganz andere Bedeutung für mich bekommen. Was ich ohne Arbeit schon alles ziemlich schlafen3anstrengend fand, hat sich für mich noch einmal potenziert. Ich habe ganz oft wirklich schon morgen das Gefühl den Tag nicht zu schaffen, schlichtweg arbeitsunfähig zu sein. Raffe mich natürlich trotzdem auf und schleiche durch die Wohnung. Irgendwann bin ich etwas aufgewärmt, mein Getriebe läuft. Zwar nicht auf Hochtouren, aber es läuft. Alles nimmt so ganz automatisch seinen Lauf. Wenn unser Mini-Menschen-Mädchen dann gute zwei Stunden später in der KiTa ist und ich die letzten paar Meter hinüber zur Schule schlendere, noch ganz kurz mit dem Handy meine Mails checke, überkommt mich schon wieder diese Müdigkeit. Nützt aber nichts. Es muss laufen. Und irgendwie schafft man es dann auch. Tag für Tag. Ich frage mich ganz einfach, was für ein Wunderwerk unser Körper ist. Was für unglaublich starke und strapazierfähige Wesen wir eigentlich sind. Wie toll sind wir Supermamas eigentlich?

Viele Mamas sind abend- oder sogar nachtaktiv. Sie schreiben dann ihren Blog, sie nähen dann Kinderkleidung, sie lesen, sie schauen TV, sie relaxen, sie nutzen die Zeit für schöne Gespräche mit dem Partner, für ein Telefonat mit Freunden und genießen einfach ihre einzigen ruhigen Stunden am Abend. Ich will abends aber einfach nur noch schlafen. Ich war noch nie ein Nachtmensch, bin bekennende Frühschläferin und brauche unglaublich viel Schlaf. Abends bin ich eigentlich spätestens um 21 Uhr “verschwunden”. Manchmal lese ich noch ein kleines bißchen, aber meistens bin ich selbst dafür zu müde. Meine Augen fallen einfach zu. Dornröschenschlaf sozusagen. Seitdem ich wieder arbeite, ist mit mir abends noch weniger anzufangen. Ganz oft will ich einfach nur noch meine Ruhe, meinen Schlaf. Diese Doppel-, Dreifach- oder Vierfachbelastung mit Kind, Partnerschaft, Hund, Arbeit, Haushalt,… ist für mich absolut ausfüllend. Daneben bleibt für mich im Moment nur noch der Schlaf.

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