wie du wohl mal sein wirst?

Oftmals, wenn ich mit unserem Mini-Menschen-Mädchen in ihrem Zimmer sitze und wir gemeinsam spielen, lesen, kuscheln, malen oder kneten, dann werde ich manchmal etwas nachdenklich und auch melancholisch. Dann merke ich, wie schnell die Zeit wirklich vergeht, wie groß unsere kleine Frieda tatsächlich schon geworden ist, wieviel sie schon kann und weiß und auch alleine macht. Wie sehr sich ihre Persönlichkeit und Vorlieben bereits entwickelt haben und wie sich ihr ganz eigener, wunderbarer Charakter dabei immer deutlicher heraus kristallisiert. Sie überlegt sich ihre eigenen Dinge, hat so viele Ideen und Vorstellungen, geht mit unterschiedlichen Situationen um, wie nur unser Mini-Menschen-Mädchen mit ihnen umgeht. Sie ist, wie sie ist – unsere Frieda. Und dass sie nur zu Hause wirklich so ist, wie sie ist, sich hier bei ihren liebenden Eltern nicht verstellt, weil sie mit all’ ihren Stärken und Gefühlen gesehen und geliebt wird, denke ich dann auch. Und dass sie sich woanders vielleicht unglaublich angepasst verhält, ihre Gefühle nicht auslebt, sich lieber verstellt… Alles ganz normal und menschlich. Wir alle schlüpfen ja in unterschiedliche Rollen und verhalten uns in diesen Rollen auch ganz oft verschieden.

Und während meine ganzen Gedanken so kreisen, schaue ich dann auch gerne mal in meine gedankliche Kristallkugel und wage tatsächlich Blicke in die Zukunft. Ich stelle mir vor, wie es mal in ein paar Jahren werden könnte, wie sie wohl so werden würde – unsere Frieda. Wird sie eine Prinzessin im Kleidchen, die sich gerne schick macht und schminkt oder eher eine kleine Draufgängerin? Ich bin so wahnsinnig neugierig, wie sich diese kleine Person entwickeln wird. Was sie später gerne macht, gerne liest, gerne hört, malt, spielt, bastelt. Ob sie überhaupt mit Vorliebe an ihrem Schreibtisch sitzt und bastelt oder ob sie am liebsten doch den ganzen Tag Zeit draußen an der frischen Luft verbringt und mit ihrem Fahrrad durch die Gegend cruist. Oder wird sie vielleicht eine Skateboarderin? Wird sie ein Musikinstrument erlernen wollen, eine kleine Sportskanone sein, Ballett tanzen oder Fußball spielen. Und wie wird sie so in der Schule sein? Typ Besserwisser oder eher zurückhaltend-schüchtern oder eher der Klassenclown. Hat sie sie eine große Clique oder wenige sehr gute Freunde? Wird sie überhaupt gerne in der Schule lernen oder gehört sie eher zu den Freidenkern, die ungern durch andere bestimmen lassen wollen, wann, wie und was sie lernen.

Nicht, dass ihr mich falsch versteht: Alles an unserem wunderbaren Mini-Menschen-Mädchen ist so, wie es sein soll und besser nicht sein könnte. Unsere Frieda ist absolut perfekt, so wie sie ist. Und sie wird auch in einigen Jahren und Jahrzehnten immer noch unser rundum perfektes und geliebtes Kind sein. Sie muss und soll für uns niemals in ein Raster passen und sich in eine bestimmte Richtung entwickeln. Alles soll so kommen, wie es kommt und Frieda soll unbedingt so werden, wie sie wird. Mit ihren Gefühlen, mit Schwächen und mit Stärken. Egal, ob sie eine Prinzessin, ein Klassenclown, eine obercoole Rapperin oder eine sehr naturverbundene und tierliebe Einzelgängerin wird. Für uns ist alles perfekt, denn wir werden sie auch später so lieben, wie sie dann ist. Wir werden sie nicht verbiegen wollen! Trotzdem bin ich soooo neugierig.

Kennt ihr das? Überlegt ihr auch manchmal in ruhigen Augenblicken, wie es wohl mal werden könnte?

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