ALLTAGSGESCHICHTE Nächste Woche findet das jährliche Entwicklungsgespräch in Friedas KiTa statt. Ich freue mich eigentlich sehr auf dieses Gespräch. Es beutetet für mich, dass ich mich ganz in Ruhe mit den ErzieherInnen über die individuelle Entwicklung, die Stärken und Besonderheiten unseres Mini-Menschen-Kindes austauschen kann. Aus Erfahrung weiß ich nämlich, dass die Tür- und Angel-Gespräche auch wichtig sind, aber im laufenden KiTa-Alltag niemals so ausführlich sein können, wie man sie sich wünschen würde. Zumal ich unsere Frieda meistens mittendrin im laufenden Tagesprogramm abhole. Mittlerweile erzählt unser kleiner Lieblingsmensch natürlich auch schon ziemlich viel von dem, was so passiert ist. Sie plappert was das Zeug hält. Was sie gemacht, gespielt gebastelt und gegessen hat. Sie erwähnt auch Streitigkeiten und die Gefühlszustände anderer KiTa-Kinder. Sie bespricht mit uns, wenn andere Kinder Konflikte hatten, obgleich sie unbeteiligt war. Ich frage da ja sehr gerne mal genauer nach, wie ihr vielleicht in “Wie war es denn heute in der KiTa?” gelesen habt. Unsere Frieda braucht die klärenden Gespräche unbedingt, das wird mir immer bewusster.
das Entwicklungsgespräch
In einem Entwicklungsgespräch geht es ja vor allem um Beobachtungen zur Sprachentwicklung, um das Spiel- und Sozialverhalten, die motorischen und kognitiven Fähigkeiten, die Selbstwahrnehmung und das Selbstvertrauen, sowie natürlich um die Emotionalität des Kindes. Natürlich sind die Fertigkeiten in Sprache, Motorik und Kognition auch immens wichtig, doch machen wir uns diesbezüglich keinerlei Sorgen – ganz im Gegenteil. Wir glauben, dass unser Mini-Menschen-Mädchen da ganz schön pfiffig ist. Wir versprechen uns von dem Entwicklungsgespräch viel mehr zu erfahren, wie unsere Frieda sich emotional entwickelt. Wie die Erzieher sie in der Gruppe wahrnehmen. Sehen sie vielleicht auch die Besonderheiten und bekräftigen sie meinen aktuellen Verdacht auf Hochsensibilität? Darüber habe ich mit ihnen nämlich noch nicht gesprochen. Wie ist Friedas Kontakt- und Konfliktverhalten gegenüber altersgleichen Mini-Menschen? Wie erleben sie Frieda in neuen, unbekannten Situationen? Erscheint sie den Erzieher auch besonders mitfühlend, empfindsam, sensibel, nachdenklich und manchmal auch ängstlich? Benötigt sie oft noch intensivere Begleitung als andere Kinder, viele Erklärungen und klammert sich auch im Kita-Alltag an feste Strukturen und Rituale?
ZuHause kann man sein, wie man ist
Hinzukommt natürlich noch, dass unsere Frieda ein sehr angepasstes KiTa-Kind zu sein scheint. Gefühlsexplosionen bekommen nur wir hier zu Hause mit. Wir sind ihre Familie. Hier kann sie sein, wie sie ist. Sie kann sein, wie sie sich fühlt. Wir lieben Frieda bedingungslos. Gefühlsexplosionen sind bei uns auch sehr selten, wenn dann aber heftig. Gestern hatten wir zum Beispiel eine ziemlich verpatzte Abholsituationen mit einem Wutausbruch voller Tränen par Excellence. Die KiTa-Mitarbeiterin einer anderen Gruppe, die das alles mitbekam, fragte mich dann, ob Friedas das schon mal hatte, weil sie unsere Tochter so niemals kennen würde. Zum Glück. Ich finde unsere KiTa voll super und es ist ein Haufen toller, engagierter Leute, aber ich wüsste nicht, ob sie bei so einem Gefühlschaos unserer Frieda so reagieren würden und/oder könnten, wie es für unser Mini-Menschen-Mädchen wichtig und richtig wäre. Keine Ahnung. Auch das könnte Thema des Entwicklungsgesprächs sein. Genauso wie der anstehende Wechsel in eine Ü3-Gruppe. Guido und ich wünschen uns, dass Frieda das laufende KiTa-Jahr noch in der U3-Gruppe “voll machen” kann. Ich werde berichten. Wir haben jedenfalls einen Elternvorbereitungsbogen für das Entwicklungsgespräch erhalten, den wir für uns ausfüllen können. Nächste Woche ist es soweit. Ich freu mich schon, aber das habe ich ja bereits gesagt.
Wie laufen/liefen bei euch Entwicklungsgespräche? Da gibt es doch bestimmt viele verschiedene Herangehensweisen.