Leute, ich kündige und werde Prinzessin. Gerne auch irgendetwas anderes. Mir egal. Hauptsache kündigen. Das dachte ich jedenfalls gestern. Es gibt einfach so Tage, an denen schafft man nicht das, was man sich vornimmt. Und das, was man dann doch macht, geht dann irgendwie auch noch schief. Ich wollte gestern so Einiges von meiner to-do-Liste abrocken, natürlich doch auch etwas den Haushalt schmeißen und kurz in die Stadt. Den Hund ausführen, klar und ganz nebenbei das Mini-Menschen-Mädchen bei Laune halten. Fazit: Heute vielleicht, gestern nicht. Dabei fing der Morgen bei uns ganz normal und entspannt an. Wach werden, aufstehen, anziehen, mit der Hundedame Gassi gehen, auf dem Weg Brötchen für’s Frühstück holen und die Zeitung für die Nachbarin besorgen. Das Bad auch schnell (also, ich meine wirklich schnell) durchgewienert, dann ab in die Stadt. Frieda ist auf dem Rückweg widererwartend (passiert sonst eigentlich NIE, NIE, NIE) im Kinderwagen eingeschlafen. Also setzte ich mich mit meinem Handy in den Innenhof und wartete. Dabei dachte ich dann an die Dinge, die ich noch erledigen wollte. Gestern konnte ich das ausnahmsweise nicht so auf die leichte Schulter nehmen. Sonst ist es mir auch ganz gerne mal egal, ob das ein oder andere Teilchen noch zwei Tage länger hier rumliegt. Morgen ist ja auch noch ein Tag und wenn das Babygirl eben friedlich schläft, dann schläft es. Normalerweise genieße ich dann die Zeit für mich. Gestern klappte es nicht.
Irgendwann, nachdem unser Mini-Menschen-Mädchen dann wach und wir wieder in der Wohnung waren, hab’ ich mich dann an die Nähmaschine gesetzt. Ich wollte nur schnell die Geburtstagskrone fertigstellen. Das schöne Löwen-Webband annähen und die 1 mit Vlies auf die Krone bügeln. Das Annähen des Bands gelang auch schnell und recht unkompliziert. Das Aufbügeln funktionierte aber überhaupt nicht und ich bügelte und bügelte. Ich bügelte so doll, dass das soeben angenähte Löwen-Band etwas angesengt war und die drei kleinen Löwen direkt unter der Zahl nun leider etwas verschmierte Gesichter haben. Man sieht es sicherlich nicht auf den ersten Blick, aber ich ärgere mich trotzdem so maßlos. Wenn man mal eben etwas ganz schnell schaffen will. Ahhhhh! Nochmal neues Webband im Internet bestellen und neu annähen? Erstmal nicht. Bleibt jetzt so. Und falls ich es mir doch noch anders überlege, bis zu Friedas Geburtstag sind’s ja jetzt noch knapp 4 Wochen. Ich denke nochmal nach…
Nach dem Kronen-Diasaster hätte ich ja auch aufhören können, aber ich wollte so gerne für die Aktion von MaBaKi näht “Willkommenstes für Flüchtlingsbabys zur Unterstützung von Lybstes” (ich werde noch davon berichten und meine Nähergebnisse präsentieren) schon mal die erste Hose oder ein Sabbertuch schaffen. Eigentlich geht das ja ruck-zuck. Unser Mini-Menschen-Mädchen bekam aber dann so schlechte Laune, dass ich das ganze Vorhaben mit der ein oder anderen verpatzten Naht vorzeitig abbrechen musste. Wir gingen stattdessen dann ziemlich lang mit Grete raus in den herbstlichen Park. Frieda schnarchte ihren Mittagsschlaf schön in der Trage und wir genossen die frische Luft. Draußen war auch meine Stimmung wieder wunderbar. Leider bekam Guido meine Laune dann aber zu spüren als er nach Hause kam und freundlich fragte, wie denn unser Tag gewesen sei. Oh weia. Zumindestens sage ich hinterher immer “Es tut mir leid.”. Irgendwie ist dann aber doch noch alles einigermaßen friedlich zu Ende gegangen. Die Hose und das Sabbertuch habe ich auch am Nachmittag noch geschafft, während Guido und Frieda im Kinderzimmer spielten. Puh!
Zum Glück ist heute heute und nicht mehr gestern. Neuer Tag, neues Glück. Heute wird’s bestimmt besser. Euch einen schönen Tag da draußen!
Hallo Julia,
sorry, aber ich musste bei Deinen Worten grad echt schmunzeln. Es gibt echt so Tage, da wäre man besser gar nicht erst aufgestanden….bringt auch nix, geht auch nicht mit Mini-Prinzesschen und Hundedame. 😉 Ich hab ja beides nicht (mein Kater würde sich wohl nicht dran stören, wenn ich den ganzen Tag im Bett bliebe), aber ich weiß, dass ich so einen Tag auch nicht genießen würde, weil ich beizeiten Hummeln im Hintern bekomme und manchmal auch glaube, etwas zu verpassen. Also murre ich dann vor mich hin und wenn mein Mann dann DIE Frage stellt, “was haste denn heut Schönes gemacht…”oder so ähnlich, dann weiß er natürlich nix von (m)einem verkorksten Tag, sonst würde er mir die Frage gar nicht erst stellen. *lach*. Aber nun, Tag vorbei, abhaken und weiter geht es.
In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen Tag (Abend).
Liese
…ach was ich noch sagen/schreiben wollte: Das Krönchen ist einfach zauberhaft, ob nun leicht “verbügelt” oder nicht.