kinder, wie die zeit vergeht

6monateKurz nach Friedas Geburt nervten mich die Kommentare vieler Mamas. “Genieß’ die Zeit. Sie geht viel zu schnell vorbei. So schnell werden sie groß…”. Wir waren ja auch noch mitten im Ankomm- und Kennerlernprozess. Nicht nur unser Mini-Menschen-Mädchen hatte leichte Anpassungsschwierigkeiten, sondern auch wir mussten erstmal in unsere neue Rolle und die damit verbundenen Aufgaben hineinwachsen. Ein Baby, das rund um die Uhr getragen werden, am besten beim Tragen noch an der Brust gestillt werden wollte, war schon eine immense Herausforderung. So manches Mal wünschte ich mir doch, dass sie schneller groß werden würde. Dass sie auch mal, wenn es im Rücken zwickt, problemlos im Wagen fährt. Nachts wünschte ich mir, dass sie nicht mehr vier oder fünf, sondern nur noch zwei Mal zum Trinken erwacht. Ich wünschte mir, dass man schon etwas mit ihr spielen kann, dass sie uns zurück anlacht…

Während ich diese Zeilen schreibe, höre ich mich selbst wie eine alte Oma sagen: “Kinder, wie die Zeit vergeht.” Die ganzen Mamas hatten Recht. Genau heute ist unsere Frieda 6 Monate auf dieser Welt und nun frage ich mich, ob es nicht erst gestern war, dass sie geboren wurde. Mittlerweile erzählt sie Geschichten von besonderen Erlebnissen. Sie sagt und zeigt uns ganz genau, wenn ihr etwas nicht passt. Sie dreht sich vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück. Sie stemmt mit ihren kleinen Muskelbeinchen den Popo in die Luft oder hebt den gesamten Oberkörper ab. Sie wechselt die Richtungen und kommt auch schon beim Krabbeln ein kleines bißchen vorwärts. Frieda lacht sich tot, wenn sie gekitzelt wird oder wir albern mit ihr sind. Sie betrachtet voller Interesse Bücher im Regal, spielt mit Gegenständen, blättert in Werbeprospekten, zerrupft den duftenden Lavendel auf dem Balkon. Sie greift aktiv nach Spielzeugen und nimmt unsere Hundedame Grete besonders bewusst war. Sie liebt actionreichen Flieger- und Astronautinnen-Spiele, den Spiegel mit dem Goldrand, sowieso alles was glitzert und glänzt. Frieda fährt mittlerweile auch mal im Kinderwagen und wird höchstens nur noch zwei Mal in der Nacht wach. Sie kann sicherlich noch 1000 Dinge mehr, die ich nicht schaffe aufzuzählen. Eines ist aber klar. Die Zeit ist so wahnsinnig schnell verflogen. Nun ist sie schon ein bißchen groß und wir sind um so Vieles reicher geworden. Es ist das unglaublich Schönste auf der Welt dieses eigene Mini-Menschen-Mädchen zu haben!

3 Comments

  • Gerne lese ich eure Berichte und fühle mich um viele Jahre zurückversetzt.Wie ähnlich die Gefühle waren.Wir nehmen ja schon ein bisschen Abschied,von all diesen Wundern und sehen mit Stolz und Schmerz ,wie ihre Flügel sich langsam ausbreiten.Nichts kann man festhalten

  • Julia, so tolle Zeilen, die ich genau in diesen Tagen und Stunden nachvollziehen kann.
    Jedes Wort das du geschrieben hast ist wahr.
    Unser Menschen-Madamchen ist zwar -erst- 7 Wochen alt, aber auch diese Wochen sind wie im nu verflogen, obwohl wir doch gerade noch sehnlichst auf sie gewartet haben und sie doch gerade erst geboren wurde.
    Ich sehe unsere beiden Mädels schon zusammen Kindergeburtstag feiern 🙂

  • Hallo Julia,

    Du bist Mutter geworden? Herzlichen Glückwunsch, das freut mich sehr für Dich. Und ja… Genieße die Zeit, unbedingt. Das mit dem fixen verschwinden und verändern geht grade so weiter. Mein Böhnchen ist inzwischen 4 Jahre alt – wartemal… echt? Himmel!

    Liebe Grüße,
    Mohne von früher

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