Wer kennt das nicht? Es gibt so Tage, an denen geht so ziemlich alles schief. Meistens fängt es schon morgens an, wenn der Hund beim ersten Gassi in aller Frühe noch keinen Haufen macht. Warum? Hunde müssen ja auch nicht immer müssen. Stimmt. Jedoch ist es bei uns irgendwie doch immer ein Indiz für einen Tag, an dem es nicht so ganz rund läuft. Manchmal startet so ein Tag aber auch schon viel früher. Zum Beispiel wenn unser Mini-Menschen-Mädchen um 03.38 Uhr ausgeschlafen ist, sich im Bett umdreht und spielen will. Solche Tage, an denen man sich wünscht, dass man einfach nur hätte liegen bleiben und warten können. Warten auf Morgen. Ja, ihr könntet vielleicht auch Recht haben. Möglicherweise ist es auch (m)eine Erwartungshaltung, dass an so einem Tag, an dem der Hund morgens mal wieder keinen Haufen gemacht hat, sowieso nicht alles klappen wird. Eine Art self-fulfilling prophecy. Wie auch immer. An solchen Tagen braucht Frieda besonders viel Zuneigung, Körpernähe und support. Ich selbst hab’ aber meine persönliche to-do-Liste trotzdem im Kopf, gerate irgendwie doch unter Druck, bin gestresst, weil ich meine selbst gesetzte Zeitvorgabe nicht einhalten kann. Ich lege also das Mini-Menschen-Mädchen gut gelaunt unter ihren Spielbogen, reiche ihr Prospekte von Feinkost Albrecht, ihren O-Ball und sonstige Späße und beginne in der Wohnung zu staubsaugen. Keine 2 Minuten meldet das Baby plötzlich Hunger an, obwohl ich sie vor gar nicht allzu langer Zeit schon gestillt habe. Aber klar, ziemlich viel Milch war ja wieder hochgekommen und hatte das Familienbett so besudelt, dass es komplett frisch bezogen werden musste. Okay, war eh mal wieder reif. Wieder zurück zum Saugen. Staubsauger bleibt also mitten im Weg liegen. Weil ich gedanklich wahrscheinlich schon bei der nächsten Aktion oder zumindestens beim Weitersaugen bin, klappt das mit dem Brei heute auch nicht ganz reibungslos. Schwups, nicht richtig aufgepasst und Frieda hat den vollen Breilöffel ist der Hand und zieht. Ich halte aus Reflex dagegen, sie lässt los. Der Löffel wird zum Katapult und der Möhrenbrei klatscht an die Wand. Kein Scherz. Zum Glück ließ er sich schnell wegwischen und es ist kein bleibender Schaden an der Wohnzimmerwand entstanden. Nach der Breiaktion, dem Mittagsschlaf auf dem Hundespaziergang im Park (der 30-minütige Mittagsschlaf, der in der Trage immer geht – zum Glück!) ist die Kaffeemaschine mein persönlicher Rettungsanker. Jetzt eine schöne Tasse Kaffee. Lautes Zischen und ziemlich viel Kaffeepulver überall. Schnell aus. Doch keinen Kaffee. Nun gut. Hat eben nicht sein sollen. Zwischendurch schafft man dann doch immer mal wieder Kleinigkeiten in Etappen. Irgendwann am Nachmittag, Guido war zwar schon von der Arbeit zu Hause, erledigt aber gerade den Einkauf, wird langsam das schwer nörgelnde und weinerliche Kind wieder müde. Hinlegen ist ja grundsätzlich bei uns eher schwer, klappt an so Tagen, an denen der Hund schon morgens keinen Haufen machte sicherlich noch weniger. Man wäre im Kopf schon wieder weiter, was man noch tun wollte, manchmal vielleicht sogar muss und das Kind findet auch keine Ruhe. Einfach mal den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, mich auch ausruhen. Sollte ich, kann ich aber schlecht. Also schleppe ich Frieda bei 34° und schwer schwitzend in der Trage durch die Wohnung. Summe dabei “Sch, sch, sch” und putze mal hier und da und tue Dinge, die erledigt werden wollen und mit Baby in der Trage funktionieren. Wenigstens etwas. Guido übernimmt dann die letzte “Schicht” und bespannt Frieda nach Herzenslust. Papa ist der Beste. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass der Tag fast geschafft ist und ich mit ihm! Fix und fertig. Zum Glück ist morgen nicht mehr heute! Zum Glück sind diese Tage eine Seltenheit. Und ich verbeuge mich vor allen Muttis, die den ganzen Tag (vielleicht sogar mit mehreren Kindern) alleine sind, weil der Sugardaddy jeden Tag lange arbeiten muss. Und noch mehr bewundere ich Alleinerziehende Mamis, die sowieso rund um die Uhr alles alleine machen. Wow!