…und plötzlich doch ein kita-kind

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Bei uns ist gerade Sturm hinter der Tapete. Jegliche Planung und Wunschvorstellung von der Vereinbarkeit von Beruf und Kind ist plötzlich doch hinfällig. Von einem auf den anderen Moment. Von jetzt auf gleich. Die ganze bisherige Eingewöhnung bei der Tagesmutter für die Katz, die ganzen Sorgen umsonst. Von der Suche nach einem Betreuungsplatz im Vorfeld mal ganz zu schweigen. Jetzt müssen wir nochmal ganz neu überlegen, ganz neu irgendwo beginnen. In ultra-kurzer Zeit.

Aber langsam und zum Mitlesen: Ich hatte ja zum Ende meiner Elternzeit einen Versetzungenantrag gestellt, um auch in der Nähe unseren Wohnortes zu arbeiten und um keine weite Anfahrt mehr zu haben. Das hat auch alles gut geklappt. Ende Oktober letzten kitakind1Jahres erfuhr ich meine neue Dienststelle. Ich werde in einer unglaublich netten, kleinen Grundschule mit 16 Schulstunden im “Gemeinsamen Lernen” starten. Sofort gingen wir auf die Suche nach einer Tagesmutter im nahen Umkreis meines Einsatzortes und wurden ja auch fündig. Ich war mir sicher, dass die Betreuungszeiten auch irgendwie mit der Schule zu vereinbaren und in meinem Stundenplan zu berücksichtigen sein werden. Nun kann man mir aber an der neuen Schule nicht alle meine Wünsche erfüllen und den Stundenplan ausschließlich nach unserer Kinderbetreuung richten. Ich bin ja nunmal auch nicht die einzige Lehrerin mit einem Mini-Menschen-Kind. Außerdem kollidierten bei mir mehrere Sachen, mit dem schulischen Bedarf. Es begann erstmal mit der Hiobsbotschaft, dass der Konferenztag meiner neuen Schule – genau wie Guidos übrigens –  am Montag stattfindet. Was für ein Mist! Wir hatten gehofft, dass wir unsere Konferenzen wenigstens an unterschiedlichen Tagen haben, so dass wir Frieda im Wechsel hätten abholen können. Unsere bisherige Tagesmutter betreut nämlich montags-donnerstags bis 14:30 Uhr. Dann wären wir auch direkt beim nächsten Knackpunkt. Es besteht freitags der allergrößte Bedarf in meinem neuen Wirkungskreis. Freitags haben wir aber niemanden für’s Mini-Menschen-Mädchen. Und ebenfalls sehr dringend wäre, dass ich vor allem zur 1. Stunde um 8 Uhr im Unterricht sein könnte. Würde ich aber inklusive der Fahrt von der Tagesmutter zur Schule never-ever schaffen – an keinem Tag! Während uns die Betreuungszeiten der Tagesmutter natürlich im Vorfeld bekannt waren und uns auch klar war, dass wir daran nicht rütteln können (Stau, Bahnausfall etc. mal ausgenommen), hat sich meine Unterrichts- und Präsenzzeit eben erst jetzt sehr kurz vor knapp herausgestellt. Was also tun? Wir haben ja nur noch knapp zwei Wochen bis zu meinem Start und die bisherige Eingewöhnung erwies sich ja auch nicht gerade als die leichteste Hürde. Einen neuen Betreuungsplatz können wir uns gerade hier in Köln nicht aus den Ärmel zaubern. Oder doch?

Von meiner neuen Schulleiterin erfuhr ich, dass direkt hinter der Schule eine neue KiTa eröffnet habe. Internetseite durchforstet. Bilder geguckt, Konzepte gelesen. Lange mit meiner Schwester  (auch Erziehrin in einer KiTa) telefoniert. KiTa-Leitung angerufen. Ein Plätzchen in der kleinen Zwergengruppe für ein Mini-Menschen-Mädchen wäre tatsächlich auch noch frei. Sofort für den nächsten Tag ein Kennenlernen vereinbart. 1000 Fragen gestellt. Antworten bekommen. Anmeldung mitgenommen, viel geredet, Familienrat mehrmals tagen lassen und Nächte drüber geschlafen. Mit der Schulleitung gesprochen. Anmeldebogen für die KiTa losgeschickt. Natürlich  kitakind2mussten wir nun unserer wundervollen, liebenswerten und empathischen Tagesmutter nun kündigen. Es bricht mir das Herz, ihr ebenfalls. Für unsere Frieda ist es (glaube ich) noch nicht so dramatisch, weil sie dort eh immer noch nicht richtig gut “angekommen” war. Es geht nun also ganz schnell los. Wir rotieren weiterhin, besorgen viele Dinge von der langen Liste, organisieren, füllen Bögen aus, telefonieren, planen. Natürlich wünschen und hoffen wir auch. Das Wohl unseres Mini-Menschen-Mädchens steht bei allem wirklich an erster Stelle. Gute Entscheidung, schlechte Entscheidung? Zu schnell? Zu viel hin und her? Wer weiß, vielleicht sollte und musste alles jetzt noch so eine rasche Wendung nehmen? Vielleicht ist es doch für irgendetwas gut? Klingt etwas naiv und blauäugig? Wir werden es sehen und natürlich auf unserem Blog berichten. Wer also wissen will, wie es bei uns weitergeht…Langweilig wird es bei uns wohl nie!

Und ganz am Schluss wird bestimmt alles gut werden und aus unserem klitzekleinen Mini-Menschen-Mädchen wird ganz plötzlich doch ein kleines-riesengroßes KiTa-Kind. Drückt uns die Daumen und wünscht uns Glück!

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