unsere kleinen, großen wunder

Wir machen, was getan werden muss. Wir hinterfragen viele Dinge und Tätigkeiten gar nicht mehr oder zumindestens nur selten. Sie gehören einfach schon zur Routine. Unser Gehirn wunder1kennt solche Abläufe. Abgespeichert! Geräusche auf der Straße, wie das Martinshorn der Feuerwehr zum Beispiel, werden von uns in manchen Situationen gar nicht mehr wahrgenommen. Wir organisieren, tun, rödeln herum, frühstücken unsere “daily routine” ab und entschleunigen uns und unser Handeln nicht wirklich sehr oft. Wie auch? Der Tag hat ja Struktur und auch vorgegebene Zeiten, die wir einzuhalten versuchen.

Und manchmal vergessen wir dabei allerdings allzu leicht, dass kleine Mini-Menschen-Kinder das alles  mit machen und schaffen, durchhalten und bewältigen, aushalten und überstehen. Vieles, was für uns so selbstverständlich ist, ist für sie gar nicht immer so leicht und an manchen Tagen vielleicht auch einfach viel zu viel und trotzdem schaffen sie es. Sie brauchen dann mehr Unterstützung, mehr Support, mehr Nähe, mehr Geborgenheit. Sie sind weinerlicher und wollen ohnehin den ganzen Tag nur auf Mamas Arm. Die Eingewöhnung in der Kita, die Trennung vom Lieblingsmenschen, sowieso in einer Phase des Lebens, in der das “Fremdeln” ganz normal und auch lebensnotwendig ist. Gleichzeitig unabhängiger werden, ab und zu auch schon mal nach Autonomie streben, Dinge im eigenen Tempo tun wollen. Weglaufen, sich langsam vortasten und doch schnell zurückkommen. Ein Schritt vor, drei zurück. Dann auch wunder2noch zum Kinderarzt. Impfen. Als wäre das alles nicht schon genug. Unglaublich tapfer die Spritzen überstehen. Mögliche Impfreaktionen des Körpers mit Unwohlsein, Fieber und so weiter. Die Zähne drücken die ganze Zeit im Kiefer und wollen ans Tageslicht. Der erste richtige Sturz, etwas Blut an der Lippe. Der erste blaue Fleck. Auch nicht schön.

Wir Eltern geraten in diesem Alltag vielleicht oft mal unter Druck, wir sind gestresst und ab und zu sogar genervt, weil scheinbar nichts so gelingt und alles anstrengend ist. Und genau an solchen Tagen brauchen unsere Mini-Menschen uns noch mehr als sonst. Bevor wir uns dann aber beschweren, dass uns alles zu viel ist und wir mal eine Auszeit brauchen, sollten wir auf unsere Kinder schauen. Wir sollten uns vor Augen führen, was kleine Mini-Menschen alles so leisten und schaffen, verarbeiten und wegstecken. Viel mehr als Erwachsene. In solchen Augenblicken sollten wir unsere Liebsten einfach – ihrem Bedürfnis entsprechend – noch mehr in den Arm nehmen, noch mehr gemütlich kuscheln, noch mehr Wärme und Geborgenheit geben. Toll ist nämlich, dass wir mit Kind doch ganz wunderbar endschleunigen können. Wir können Fünfe mal gerade sein lassen. Wir müssen uns in diesen stressigen Situationen nur voll auf unsere Mini-Menschen einlassen, in uns selbst hineinhorchen, tun was wirklich wichtig ist. Denn unsere Mini-Menschen sind doch wirklich kleine, große Wunder!

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