Klar, wir alle wollen jetzt langsam mal Frühling. Wir wollen draußen viel Zeit verbringen, Laufradfahren (lernen), im Park ein Picknick machen, uns auf dem Spielplatz herumtummeln. Wir wollen Eis essen gehen, eine Radtour am schönen Rhein machen, Ball spielen und um die Wette laufen. Wenn es richtig warm ist dann auch gerne Schwimmen gehen und im Planschbecken planschen. Am kommenden Wochenende soll er mit 18°C Grad wohl auch langsam hier eintrudeln, der Frühling. Wir sind gespannt und freuen uns schon sehr. Hier in Köln war der Winter ja eigentlich gar kein richtiger Winter. Kein bißchen Schnee, kaum vernünftige, trockene Kälte. Hier gab’ es nur kalte Nässe. Nässe von unten und vor allem Nässe von oben. Trotzdem wir uns sehr nach einer etwas wärmenden Sonne sehnen, möchte ich mal sagen, dass mir ab und zu auch verregnete Sonntage total gut gefallen. An Tagen, an denen man nur, wenn es wirklich nötig ist, vor die Tür geht. Also, eigentlich gar nicht. Es sei denn, man hat einen Hund, so wie wir. Dann müssen auch wir mal ein Hündchen drehen, aber im Großen und Ganzen sind wir an solchen Tagen zu Hause.
Ich kann es auch überhaupt nicht verstehen, dass manche Familien mit ihren Kindern am Wochenende immer etwas unternehmen müssen. So oft lese ich in einer Kölner-Facebookgruppe Sätze wie: “Hilfe, was kann ich heute mit einem Ein- und einem Sechs-jährigem Kind unternehmen?” Fällt denen mit ihrem Nachwuchs die Decke auf den Kopf? Wissen sie nicht, was sie noch spielen können? Ist es zu anstrengend nur zu Hause zu sein und so zu versuchen dem Bewegungsdrang auch in den eigenen vier Wänden wenigstens ein kleines bißchen gerecht zu werden? Oder habe ich vielleicht die total falsche Vorstellung von einem Leben mit einem richtigen Rabauken-Kind (wenn es bitte so etwas in der Art überhaupt gibt). Klar. Draußen ist toll, draußen ist super. Finden wir auch, aber man kann doch auch zu Hause so viele schöne Dinge machen. Fangen, Verstecken, auf dem Sofa hüpfen, tanzen, singen, eine Kissenschlacht machen und malen. Unsere Frieda rutscht jetzt 200 Mal am Tag, schaukelt in ihrem Hängesessel, liest, düst mit Puppenwagen oder Hobbycar durch die Bude, sortiert ihr Taschengeld in die Spardose (und 180 Mal wieder raus…) und spielt natürlich auch mit ihrem Spielzeug ganz viel. Nicht immer sind Guido und/oder ich natürlich dabei, aber eben doch ganz oft. Wir mögen Sonntage zu Hause sehr. Einfach mal Nichts tun und doch wiederum viel erledigen und schaffen. Passt nicht zusammen? Widerspricht sich? Für uns nicht.
Der vergangene Sonntag war hier in Köln wieder mal so ein Regentag. Wir haben unseren Tag zu Hause aber trotzdem sehr genossen und bei uns kam überhaupt nicht das Gefühl der Langeweile auf. Einen Lagerkoller bekamen wir auch nicht. Ganz im Gegenteil. Wir haben ganz viel gemacht und geschafft und unser Mini-Menschen-Mädchen war mittendrin statt nur dabei. Es war wunderbar! Neben dem obligatorischem Haushaltskram wie Waschen, Saugen, Bad putzen und so weiter, haben wir mit Frieda Regenbogenkekse gebacken und frisches Apfelmus eingekocht. Wir haben mit Temperafarben und Wachsmalern auf Papier und auch mit Kreide an der Tafel gemalt. Wir haben Seifenblasen steigen lassen, getobt, gespielt, gesungen und gelacht. Gekuschelt, Mittagsschlaf gemacht und zwischendurch auf dem Balkon frische Luft getankt. Und es blieb’ sogar endlich mal wieder Zeit für mich an der Nähmaschine. Schon seit längerer Zeit habe ich ja hier den absoluten Frühlingsboten-Stoff liegen. Ein kleiner Teil dieses wunderschönen Jerseys ist zu einer neuen Hose (natürlich wieder eine Luck*ees) geworden. Wir sind absolut verliebt.
Ich frage mich, was andere Familien an einem verregneten Sonntag so machen. Geht’s ihnen, so wie uns, sehr gut damit oder bekommen sie die Oberkrise? Wenn du Lust hast zu berichten – ich bin total gespannt!