frieda, die milchzahnpiratin

milchzahnpiratin2Gestern war unser Mini-Menschen-Mädchen zum ersten Mal mit uns beim Zahnarzt. Kinderzahnärzte empfehlen ja einen Zahnarztbesuch schon ab dem ersten Zahn, spätestens zum 1. Geburtstag. Wenn es danach geht, sind wir natürlich schon etwas spät dran. Macht aber nichts, dann ist unsere Frieda eben ab jetzt eine echte Milchzahnpiratin und kann sich langsam an die Zahnarztpraxis mit den vielen ungeheuerlichen Geräten und fremden Leuten gewöhnen. Wenn man hier überhaupt von Gewöhnung sprechen kann. Ich glaube fast nicht, denn wie bitte soll man sich überhaupt als Mini-Mensch an Zahnarzt und die Behandlungen gewöhnen? Ich selbst habe die allerschlimmsten Erinnerungen an Zahnarztbesuche. Ich habe so wild geschrien, um mich geschlagen und sogar die Helferin gebissen, weil man meine Hände tatsächlich an den Stuhl anband. Wie im Mittelalter? Nein, so alt bin ich noch nicht und so lange ich das noch nicht her. Leider bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Vorgehensweise in einigen Zahnarztpraxen bestimmt auch heutenoch so (oder ein klitzekleines bißchen weniger schlimm) Gang und Gebe ist. Das Ende von meiner Zahnarztepisode damals war ein Eintrag in der Akte “Kind unbehandelter”. Irgendwann fanden wir eine wunderbare Zahnärztin, die ganz liebe- und rücksichtsvoll mit mir war, sich viel Zeit genommen und mir vor allem auch während der Behandlung viele Pausen eingeräumt hat. Das war wunderbar.

Damit unser Mini-Menschen-Mädchen nicht unbedingt so furchtbare Erfahrungen machen milchzahnpiratin1muss, haben wir uns einen speziellen Kinderzahnarzt rausgesucht, bei dem Kinder nicht einfach nur wie “kleine Erwachsene” behandelt werden. Bei KinderzahnärztInnen und ihren ZahnarzthelferInnen sind umfangreiche Zusatzausbildungen und Trainings obligatorisch und das wohl wichtigste: Sie haben Lust, mit Mini-Menschen zu arbeiten und die Besonderheiten sind ihnen klar! Kindern sollte dort also eine ganz andere Zuwendung und Behandlung zu Teil werden. Es wurden Behandlungs- und Betreuungskonzepte entwickelt, die auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind. Bei den Richmonds – den Milchzahnpiraten, die wir uns als Kinderzahnärzte herausgesucht haben, ist die gesamte Praxis im abenteuerlichen Piraten-Style aufgezogen. Es war für uns schon im Wartezimmer ein tolles Abenteuer. Der unglaublich nette Zahnarzt, holte uns im Wartezimmer ab und wir verfolgten wie auf einer Schatzkarte ein bestimmtes Symbol auf dem Fußboden in unseren Behandlungsraum. Dort angekommen, erklärte er unserer Frieda (obwohl sie vielleicht noch nicht alles verstehen konnte) alle tollen Geräte und verpackte das Ganze in eine abenteuerliche Geschichte. Vor dem Sauger und Luftpuster hatte sie verständlicher Weise trotzdem etwas Angst. Am Ende wollte er ihr kurz in den Mund sehen. Das klappte natürlich nur mäßig. Jedoch konnten wir einen kurzen Blick erhaschen und stellten fest, dass bei Frieda gerade zwei Backenzähne oben durchstoßen. Das wussten wir noch nicht und fortan wird nun auch hinten etwas mehr geschrubbt!

Wir bekamen sonst noch einige nützliche Tipps und Hinweise zu den Themen Schnuller, milchzahnpiratin3Flasche, Anwendung von Fluorieren und Ernährung. Viele Probleme bei Kinderzähnen scheint es wirklich durch die zuckerhaltigen Getränke zu geben. Immer wieder verwies der Zahnarzt auf Wasser und ungesüßten Tee, obwohl wir deutlich beteuerten, dass Frieda bei noch nicht mal Fruchtschorle kenne. Zähneputzen ist mit Kleinkindern ja auch nicht immer so leicht. Zweimal täglich wird bei uns die Zahnbürste geschwungen. Mal klappt es mehr, mal weniger gut. Wir haben vor einiger Zeit ja schon von unserem Zahnputzritual berichtet. Uns geht allerdings Bindung, Beziehung und Friedas Vertrauen zu uns vor jeglichem K(r)ampf ihr die Zähne ordentlich zu putzen. Das würde ein Zahnarzt wohl doch etwas anders bewerten… Frieda ist jedenfalls jetzt eine echte Milchzahnpiratin und bekam zum Abschied kleine Gimmick-Tüte. Darin natürlich eine Zahnbürste, Zahnpasta, Aufkleber und der Mitgliedsausweis bei den Milchzahnpiraten. In 4 Monaten sehen wir uns nochmal wieder. Wir hoffen, dass Zahnarztbesuche für unser Mini-Menschen-Mädchen kein Albtraum werden muss.

Wie klappt’s bei euch mit dem Zahnarzt? Habt ihr auch einen speziellen Kinderzahnarzt oder ist euer Zahnarzt einfühlsam genug? Ich bin gespannt…

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