ALLTAGSGESCHICHTE In Friedas U3-Gruppe sind Kinder, die morgens um 7:30 Uhr gebracht werden und um 16 Uhr noch da sind. Jeden Tag. Manche Eltern arbeiten, andere arbeiten nicht und sind zu Hause. Einige Eltern holen ihre Kinder nach Absprache mit den Erziehern auch gerne etwas früher ab und wieder ganz andere Eltern (die ich natürlich in Friedas Einrichtung dann nicht antreffe) entscheiden sich aus unterschiedlichsten Gründen für eine Selbstbetreuung und ein sogenanntes Kitafrei. Die Frage liegt auf der Hand. Wieviel KiTa ist denn überhaupt gut für mein Kind?
mit Hochsensibilität in der KiTa
Unsere Frieda geht mittlerweile wirklich gerne in die KiTa und fühlt sich in ihrer Zwergengruppe sehr wohl. Das war nicht immer so. Bis Frieda richtig eingewöhnt war, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit. Auch Zwischendurch gab es natürlich immer mal wieder kleine Tiefpunkte. Es war ihr manchmal zu laut und zu hektisch. Das erzählt sie jetzt nur noch selten. Wenn ich Frieda abhole, möchte sie ab und zu auch gerne noch etwas länger bleiben, meistens freut sie sich aber total, wenn wir kommen. Für uns war und ist es unvorstellbar, dass die Erzieher täglich mehr Zeit mit unserer Tochter verbringen als wir. So war es von Anfang an klar, dass unser Mini-Menschen-Mädchen niemals bis zum späten Nachmittag in die Betreuung gehen soll, sondern wir sie, sobald wir Unterrichtsschluss haben, sofort abholen. Insgesamt sind das für Frieda im Moment etwas mehr als 4 Stunden KiTa am Tag. Das liegt selbstverständlich nicht daran, dass wir mit den Erziehern der KiTa unzufrieden sind und die Betreuungsqualität in Frage stellen. Ganz im Gegenteil. Wir glauben aber, dass es für uns alle das Beste ist. Die Hochsensibilität unserer Frieda bestätigte dann auch die Richtigkeit unserer Entscheidung. Frieda braucht nach ein paar Stunden Kita unbedingt die Möglichkeit zum “Auftanken”. Sie benötigt dann viel Ruhe und unsere Nähe!
jedes Kind ist anders, das leben auch
Das ist unser Weg. Dieser Weg ist absolut richtig und der allerbeste. Für uns. Für Frieda mit ihrem hochsensiblen Wesen, für uns als Familie und außerdem ist er perfekt mit unserem Beruf vereinbar. Als Lehrer haben wir zwar noch nicht immer Feierabend, wenn wir die Schule verlassen, aber wir können uns die verbleibenden Arbeitsstunden selbst einteilen und unser geliebtes Kind den restlichen Tag selbst betreuen. Obwohl ich es überhaupt nicht verstehen kann, wie Eltern ihre Kinder 7 Stunden und länger in den Kindergarten geben, trotzdem sie gar nicht berufstätig sind, werde ich die Lebenskonzepte anderer Menschen hier nicht verurteilen. Ich täte es definitiv nicht, wenn ich zu Hause wäre. Aber jedes Kind ist anders, so wie jede Familie und jedes Leben anders ist. Manchmal braucht die Mama eben mehr Freiraum und vereinzelt müssen beide Elternteile bis in den späten Nachmittag hinein arbeiten. Teilzeit ginge nicht, weil das Geld sonst knapp werden könnte. Es gibt so viele verschiedene Lebensgeschichten, Konzepte, verschiedene Charaktere und Bedürfnisse. Niemand kann dir sagen, wieviel Kita für dein Kind gut ist. Viele sind total gerne in der Kita, andere aber würden leiden oder leiden still. Du kennst dein Kind und eure Lebenssituation doch am besten. Vertrau’ einfach dir und deinem Gefühl zu deinem Mini-Menschen-Kind, zu euch, zu eurer Kita und zu eurem Leben. Ihr macht das toll.
Wie ist das bei euch? Tagesmutter, Kita oder Kindergarten? Oder lebt ihr kitafrei? Wie viel Kita ist für euer Kind gut? Wie oft und wie lange am Tag geht euer Kind in die Betreuung?
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Unsere Zwillinge sind 2,5 und gehen etwas weniger als 35 Std in die Kita. Montag und Mittwoch von 8- 15h, an diesen Tagen arbeite ich und den Rest der Woche von 9-15h. Ich wollten sie nicht früher holen und das hat zwei Gründe.
1. Kommt der Grosse gegen 12.00h aus der Schule. Er hat dann auch mal volle Aufmerksamkeit nötig und verdient, was mit zwei 2 jährigen nicht möglich wäre. So können wir zusammen Mittag essen und Hausaufgaben machen und er kann in Ruhe von der Schule erzählen.
2. Schlafen die Zwillinge mittags in der Kita von 12.30h bis 14.30h. An den Tagen, an denen ich arbeite würden sie also dort schlafen, an den anderen zuhause, das war mir zu viel hin und her. So haben sie immer den gleichen Tagesablauf, das tut uns allen gut. Und ich hole zwei ausgeschlafene, gut gelaunte Kinder ab, der Große hat auch alles erledigt und wir können den Rest des Tages zusammen genießen.