ode an die titte

stillenDieser Text wird jetzt eine Ode an die sekundären Geschlechtsmerkmale der Frau. Ich weiß, dass aus verschiedenen Gründen nicht allen Frauen das Glück zu Teil wird, ihr Baby stillen zu können. Auf keinen Fall möchte ich bei all’ diesen Mamas in offenen Wunden bohren oder ihnen durch meinen Text ein doofes Gefühl vermitteln. Mamas, die nicht stillen wollen oder können sind keine schlechteren Mamas und auch nicht weniger liebe- oder wertvoll. Ich bin an das Stillen, so wie auch an die Geburt, ziemlich locker herangegangen. Ich wollte es probieren und wusste, dass die Welt nicht für mich zusammenbricht, wenn es zu schmerzhaft ist. Ich wollte es probieren und wusste, dass die Welt auch nicht für mich zusammenbricht, wenn die Milch nicht ausreicht und wir zufüttern müssen. Ich wollte es probieren und wusste, dass die Welt nicht für mich zusammenbricht, wenn die Stilltechnik einfach nicht klappen will. Ich wollte es probieren und probierte. Schmerzen hatte ich von Anfang an keine. Ich vertraute meiner Hebamme total, die mir nicht nur Stilltipps, sondern auch das Gefühl gab, dass sich die natürliche Milchproduktion an den Bedarf des Mini-Menschen-Mädchens ganz einfach anpassen wird. Je öfter sie angelegt wird und trinkt, je mehr Milch wird produziert. Am Anfang hatte ich schon immer mal wieder das Gefühl, dass es nicht reichen könnte. Außerdem kamen natürlich von Außen einige Kommentare, die mich dann doch unnötig zweifeln ließen. Zum Glück blieb ich aber meinem Gefühl zur Natürlichkeit des Stillens treu. Mittlerweile ist Frieda fast 7 Monate alt. Seit 7 Monaten wird sie nun gestillt. Seit einiger Zeit nicht mehr voll, denn es sind ja inzwischen drei Portionen Brei dazugekommen. Letzte Woche hatte ich ein bißchen das Gefühl, dass Frieda sich möglicherweise irgendwie gerade selbst ein bißchen abstillen könnte. Tagsüber trank sie zwischen den Breimahlzeiten nur noch sporadisch und auch nachts wird sie in der Regel ja nur noch einmal kurz wach. Die Muttermilch wurde flott weniger und ich konnte über den Tag verteilt nur mit Mühe die abendliche Muttermilch-Flasche für Guidos Zubettgeh-Ritual voll bekommen. Die Nachfrage bestimmt in diesem Fall also das Angebot. Seitdem es aber so wahnsinnig heiß geworden ist, es noch nicht mal nachts unter 30°C sinkt, hat unser Mini-Menschen-Mädchen so tierischen Durst, dass sie wieder trinkt und trinkt und trinkt. Und jetzt beginnt die angekündigte Ode an die Titte – auch ohne Gedichtsform! Wie kann denn bitte die Natur so etwas Phänomenales erschaffen? Ich bin total fasziniert von dem Wunder der weiblichen Brust. Da wurde die Milch so schnell weniger und jetzt wird sie wieder so schnell wieder mehr. WoW! Der weibliche Körper sollte mal irgendeinen Preis bekommen, finde ich. Nobelpreis, einen Pulitzer oder meinetwegen auch einen Oscar. Ganz egal. Die Titte gehört prämiert und mit ihr der gesamte menschliche Körper. Egal, ob männlich oder weiblich. Mit der Titte und dem menschlichen Organismus vielleicht einfach das ganze Leben auf der Welt. Pflanzen und Tiere und überhaupt alles was kreucht und fleucht. Die unglaublichen biologischen Stoffwechselprozesse. Nenn’ es Schöpfung, nenn’ es Entstehung des ganzen Kosmos. Nenn’ es, wie du willst und an was du glaubst. Ich bin jedenfalls mal wieder total fasziniert vom Leben. Manchmal braucht es eben Anstöße. Mein Anstoß waren heute Titten, Möpse, Melonen, Busen, Boops – oder ganz einfach die weibliche Brust!

1 Comment

  • Sagenhaft,dieses Organ! Wenn ich stillende Frauen sehe,weiß ich sofort wieder,wie sich der Milcheinschuss anfühlte
    Ich habe 1Jahr gestillt und habe mich selbst nur schwer getrennt.Das Abstillen war das erste Loslassen nach dem Abnabeln und der Auftakt zur Selbständigkeit unserer kleinen Nesthocker.

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