kleinste, kreativste künstler

kleinekunst1REZENSION Nein, natürlich muss man kein Pädagoge sein, um irgendwann auf die Idee zu kommen, dass schon unsere kleinsten Mini-Menschen-Kinder extrem kreativ sein können. Alle Kinder malen, basteln, kneten, schneiden, kleben, pinseln, drucken oder klecksen irgendwann gerne. Alles natürlich zu seiner Zeit, jeder in seinem Tempo und vor allem jeder entsprechend seiner Vorlieben. Der eine schmiert gerne mit Fingerfarbe, der nächste klebt lieber Schnipsel auf und wieder ein anderes Kind malt am liebsten mit Kreide auf der Tafel oder mit Wachsmalern auf Papier. Wir Eltern führen unsere Mini-Menschen-Kinder irgendwann heran an die “Kunst”, in dem wir zumindestens Angebote schaffen und Materialien zur Verfügung stellen. Eltern brauchen dafür nicht unbedingt Hintergrundwissen, denn die meisten (und oftmals besten) Ideen kommen aus dem Bauch heraus und ergeben sich aus der Situation. Das ist gut, wunderschön und soll auch so bleiben. Wir sind ja irgendwie alle groß geworden – auch ohne spezielle Kunstförderung. Ich wollte jetzt aber noch etwas mehr erfahren und suchte im Internet ganz konkret nach Anregungen für Kreatives mit Kleinkindern und vor allem auch nach etwas Know-How, über Wahrnehmung, Vorstellungsvermögen und bildnerisches Gestalten bei Kindern in Alter von 0–3 Jahren. Okay, letzteres ist das tatsächlich wahrscheinlich ein kleines bißchen meinem pädagogischem Interesse geschuldet. Heute möchte ich euch jedenfalls zwei (Fach-)Bücher aus dem HERDER-Verlag, ein paar der kreativen Ideen daraus und unsere Umsetzung vorstellen.

Wer einfach ein tolles Buch voller kunterbunter Idee zum spontanen Nachkünstlern sucht, ist kleinekunst4bei “Schlauzwerge – klecksen, kneten, matschen” goldrichtig. Es gibt eine kurze, aber lesenswerte Einführung zur Entwicklung der Kreativität bei Mini-Menschen und dann dreht sich wirklich alles nur noch um praktische Spielvorschläge rund ums Kreativwerden. Alle empfohlenen Materialien und Techniken sind praktisch erprobt und auch einfach umzusetzen. Manchmal hilft es natürlich, wenn man sich am Abend vor der geplanten Kunst-Aktion die Materialliste ansieht, falls man noch etwas besorgen muss. Prallgefüllt ist das tolle Schlauzwergebuch – ich finde den Namen schon so toll – mit Anregungen zum kreativ sein. Das zweite Buch “Kreative Kleinstkinder”  ist sicherlich ein toller Begleiter kreativer Prozesse von Kleinstkindern für pädagogische Fachkräfte in Kitas, Krippen und in der Tagespflege. Bestimmt finden hier auch Eltern ein paar interessante Impulse, um die Kreativitätsentwicklung ihrer Kleinkinder zur fördern.  Meiner Meinung nach ist es allerdings nicht so sehr (wie das “Schlauzwerge-Buch”) für den kunterbunten Familienalltag geeignet. Texte und Ideen sind etwas theorielästiger und insgesamt für Eltern ein kleines bißchen weniger ergiebig, weil es mehr auf die unterschiedliche Gestaltungsprozesse, Farben, Techniken und Werkstoffe eingeht, als konkrete Spielideen zu präsentieren. Beide Bücher enthalten aber wertvolle Tipps und Rezepte, damit man eigene Farben herstellen kann. Egal, ob Seifenmalstifte, Mehlfarbe, Quarkfarbe, Zauberkreide oder Krepppapierstift. Für jeden ist etwas dabei. Und wer keine Farben Selbermachen möchte, der bekommt gute Hinweise auf anerkannte Qualitäts- und Sicherheitslabels für Spielzeuge und Materialien. Ausprobiert haben wir als erstes die “Blubber-Kunst” mit den Bio-Bubbles von Sonett. Die Seifenblasenmischung haben wir in kleinekunst3verschiedenen Töpfchen mit Lebensmittelfarben verrührt und dann mit der Pustespirale gepustet. Die auf das Blatt fallende Seifenblasen ergeben schöne Kleckse. Große, kleine, dicke und dünne. Vor allem aber bunt. Unsere Frieda fand es wundervoll. Sie mag aber Seifenblasen ohnehin total. Das nächste Experiment war das Pusten mit dem Strohhalm, bis viele Bläschen über den Rand des Bechers kletterten. Das war auch sehr spannend und machte auch ganz wunderbare Geräusche. Eine kleine Sauerei allerdings auch. Außerdem mussten wir selbstverständlich das Malen mit Fingerfarbe testen – zum ersten Mal. Unser Mini-Menschen-Mädchen war zunächst voller Enthusiasmus und hat wie eine Wilde gematscht und die Farbe auf dem Blatt verschmiert. Nachdem sie dann aber ein kleines bißchen von der (ungefährlichen, ungiftigen!) Fingerfarbe probiert hatte, wollte sie diese auf keinen Fall mehr auch nur an ihren Fingern haben. Das kleine Kunstwerk, das entstanden ist, finden wir aber auch ganz wundervoll. Wir haben noch soo viele tolle Ideen in den Büchern entdeckt, die wir nach und nach ausprobieren wollen. Alle Vorschläge im Schlafzwerge-Buch sind gekennzeichnet mit Angaben zum empfohlenen Alter, die Gruppengröße (Einzelbeschäftigung oder Klein- oder Großgruppe) und der Angabe zu In- der Outdoor. Ein toller Leitfaden! Für einige Kunstaktionen müssen wir nun auf etwas wärmeres Wetter warten, denn in den meisten Fällen malen diese kleinen Künstler ja – à la Bodypainting – mit dem ganzen Körper. Das wollen wir unserer Wohnung und der Kleidung dann doch gerade nicht zumuten. Wir freuen uns schon jetzt auf den Frühling. Er darf kommen – so langsam!  kleinekunst5Unsere beiden Buchempfehlungen stammen, wie bereits erwähnt, aus dem HERDER-Verlag, der sich schwerpunktmäßig religiösen Themen und Spiritualität, der Lebensgestaltung und Psychologie, aber vor allem auch ganz besonders der Erziehung und Vorschulpädagogik widmet. In der Themenwelt Kindergarten & Pädagogik werden definitiv nicht nur Krippen, KiTas, Kindergärten oder Tagesmütter fündig. Wissbegierige Eltern sind ebenso unter den eifrigen Lesern, wie pädagogisch ausgebildete Fachkräfte. Wenn ihr also viel Input rund um das Kind liebt, dann können wir euch einen Besuch im Onlineangebot des HERDER-Verlags total empfehlen. Oder, wie immer: Stattet der Buchhandlung eures Vertrauens einen persönlichen Besuch ab, blättert durch das tolle Angebot und lasst euch inspirieren und vielleicht beraten.

[Die Rezensionsexemplare wurden uns von HERDER zur Verfügung gestellt.]

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